Donnerstag, 22. Januar 2009

(Tag 22) Briefkasten und die Wunder der Wahrnehmung

Auf dem Weg von meinem Institut nach Hause, den ich mit dem Rad zurücklege, befinden sich genau 7 Briefkästen. Hab ich vorhin gezählt. Also, ca. einer pro Kilometer. Dennoch hab ich heute nachmittag meinen Kollegen gefragt, wo denn verdammich nochmal in der Nähe des Instituts ein Briefkasten sei, mir sei bisher kein einziger aufgefallen. Jaja, man kann es sich denken: er hat sich ziemlich amüsiert. Netterweise hat er mir trotzdem einen Ort beschrieben, der auf meinem Heimweg liegt, wo "mindestens ein" Briefkasten steht. War aber gar nicht mehr nötig, denn als ich dann, ganz aktiv und mit dem Vorsatz den Brief einzuwerfen, nach hause geradelt bin, da sind mir die oben erwähnten 7 Stück aufgefallen.
Warum ist das so schwer? Naja, man hat ein inneres Bild von einem Briefkasten, glaub ich. Die haben quietschgelb zu sein, mit nem schwarzen Musikinstrument drauf, und müssen eine bestimmte Größe und Höhe haben. Niederländische Briefkästen hingegen sind weinrot (KPN) oder rot-orange (TNT), erscheinen mir ein wenig kleiner und niedriger und haben weder Musikinstrument noch sonstige Verzierung. Daher hat mein Gehirn die anscheinend stets komplett ausgeblendet. Vielleicht hab ich sie unterbewusst immer in die Kategorie Mülleimer oder Feuermelder gesteckt, wer weiß? Nun ist das Muster in meinem Hirn, das es bei dem Gedanken "Briefkasten" zu suchen gilt, hoffentlich auf den internationalen Standard angepasst, und ich werde in Zukunft keine Schwierigkeiten mehr haben, meine Post einzuwerfen...

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