Montag, 27. April 2009

(Tag 117) Kleines Bier-Experiment

Am Wochenende hab ich ein kleines Bier-Experiment gemacht. Ich habe Biere der Marke "La Trappe" gekauft. Das ist so ein authentisches Klosterbier aus einem Trappistenkloster in den Niederlanden (das einzige niederländische Trappistenbier so weit ich das in Erfahrung bringen kann, die anderen sind alle belgisch oder französisch). Es gibt La Trappe, zumindest im Albert Heijn, in den Sorten "Blond" (Pils, quasi: 6.5% Alc), "Dubbel"(rotbraun, schon stärker, 7% Alc),"Triple" (keine Ahnung) und, hört hört, auch "Quadrupel" (sehr stark, 10% Alc). Ich hatte schon zuvor mal Trappistenbiere getrunken (Westmall, Chimay), aber noch nie zuvor ein "Quadrupel", also vierfach starkes! Klar, das musste in den Einkaufswagen. Und damit es nicht so allein ist, hab ich "La Trappe, Blonde" und "Dubbel" auch gleich mal mitgenommen (zusammen mit einer Flasche Heineken Oud Bruin, was ein Fehler war -- dazu gleich.)
Ich hab mich ja schon immer gefragt, warum gerade Trappisten so versessen aufs Bierbrauen sind. Soweit ich das beurteilen kann, sind die ein Trupp von Leuten, welche die Sache mit dem Glauben ziemlich ernst nehmen. Kontemplation, Arbeit und Abgeschiedenheit. Naja -- ich denk mal das hält man nur mit einem guten Schluck Starkbier aus...
Wie dem auch sei. Das "La Trappe Quadrupel" ist ein empfehlenswertes Bier. Es stellt seine "schächeren" Brüder (und damit sind nicht die Mönche gemeint) problemlos in den Schatten, was Geschmackserlebnis, Würze und Kabumm abgeht. Das haut ordentlich rein, wie man sich denken kann. Es ist bitter-herb und schwer-süß zugleich, was klar auf die Kombination aus viel Alkohol und viel Stammwürze hindeutet. Und es soll nicht kalt getrunken werden. Alles Zutaten für einen Kater, der ein Schweigegelübde plötzlich sinnvoll erscheinen lässt...
Gut, dass ich nur eine Flasche (und die paar anderen) getrunken hab. Ausserdem schmeckt das Bier so dermaßen gehaltvoll, das ist mehr als ein Brötchen zum Trinken, dass ist eher ein Jägerschnitzel mit Pommes und Majo zum Trinken. Fragt man sich nicht mehr, warum Bruder Tuck so eine Plauze hatte. Vermutlich trinkt man das Bier eher wie einen Wein, zum Genießen und so. Ist mir ja eher fremd, diese Art des Biergenusses.
Alles in allem aber Höchstnoten für Geschmack, Erlebnis und Effekt: Daumen hoch für La Trappe Quadrupel.

So, nun noch zum Oud Bruin... BÄH... sowas von süß und schleimig hab ich noch nie getrunken. Stellt euch ein Köstritzer Schwarzbier vor, in das ein paar Esslöffel Zucker und Kakaopulver geschaufelt wurden. Ja, so ungefähr schmeckt es. Nicht empfehlenswert.

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