Montag, 2. Februar 2009

(Tag 33) it's a mess...

...setup. Hehe. Und ein lahmes bilinguales Wortspiel-- also, was ich sagen will: ich hab heute zusammen mit meinen Kollegen unser neues Mess-Setup fertiggebaut. Woah, das sind eine Menge BNC-Kabel, die da kreuz und quer und hin und her durch unser Labor schlängeln und baumeln. Und zwei mannshohe "racks" (also, Einbauschränke) voller Geräte. Warum ist das so kompliziert -- das liegt vor allem daran, dass wir eigentlich 3 Setups in einem haben, allesamt nutzen die gleiche Schallkammer und einige Geräte sind "double-use", andere wieder nicht. Ich will ja elektrische Ableitungen im Hör-Stammhirn (von Zellen im Nucleus cochlearis... lern z.B. hier was darüber) machen, aber gleichzeitig werden noch Ableitungen vom Hörnerv und otoakustische Emissionen sowie neurophonische Potentiale mit der Anlage gemessen. 3 Computer. Einen halben Meter Geräte von TDT*. Meine Geräte für die in-vivo Patch-Ableitungen...
Ein herrliches Chaos. Aber wir können nun alle nur erdenklichen Arten von akustischen Stimuli (natürlich in "Stereo") generieren und sie unseren Versuchstieren vorspielen, während wir erforschen wie ihr Gehirn (oder ihr Hörnerv, oder ihre Cochlea... je nachdem) darauf reagiert.
Eigentlich ein Wahnsinn. So ein Chaos in ein Setup zu stecken. Dementsprechend sieht es auch aus. Und so richtig "fertig" ist es auch noch nicht (wird es das jemals, fragt man sich??). So sind die "TDT-Geräte" veraltet (für die Kenner: System 2). Obwohl wir die neueren Geräte auch schon haben (für Kenner: System 3) wird die Software dafür noch dafür angepasst. Da ich aber schon mit Experimenten anfangen wollte, nutze ich dereweil die alten Geräte...
Aber mir macht sowas ja Spaß. Hab nun die vergangen 10 Tage hauptsächlich Lötkolben, Schraubendreher und Klebebandrolle geschwungen. Da sieht man richtig was entstehen, sehr lohnenswerte und befriedigende Arbeit.
Tja, und morgen ist sozusagen Stapellauf -- das erste "echte" Experiment. Ich bin ja soooooo gespannt...

*: eine sehr beliebte Firma im Bereich der auditorischen Wissenschaften, deren Geräte eigentlich sowas wie große Soundkarten sind -- wobei sie sich in etwa zu einer Soundkarte verhalten wie ein Flugzeugträger zu einem Fischkutter, was Leistung und vor allem Preis angeht.

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich drück Dir ganz fest die Daumen!

Anonym hat gesagt…

Hellas,

das klingt ja dolle. Wünsch dir viel Spass beim Anpassen von Sys2 auf Sys3 mit OpenEx - pass auf, dass das mit deinen Daten dann nicht passiert....und du weisst ja, was TDT eigentlich bedeutet: Tücken Der Technik....also nimm`s sportlich, wenn es nicht klappen sollte und bestes Gelingen beim Experiment. Das letzte hier mit den Mehrkanalelektroden wird wohl am Do laufen....

cheers aus Aachen

Martin

Anonym hat gesagt…

Hi,

das klingt spannend.
Bei uns läuft der Countdown für das große Chaos auch. Ab Montag wird umgezogen. Diese Woche hat sich dann noch herausgestellt, dass die Umzugs- und Reinigungsfirma mal spontan gewechselt wurde.
Ich bin sehr gespannt. Netzwerk funzt wohl auch noch nicht, Telefone gibt es noch nicht...
Will be lots of fun.
Kannst du mal ein Foto vom setup einstellen oder ist das geheim?

Gruß aus Aachen,

Marcus

Thommy hat gesagt…

Hey, Marcus! Ist ja klasse hier was von dir zu lesen. Freut mich.
Also, ein Foto vom Setup... joa, lässt sich machen. Ich nehm morgen mal meine Kamera mit. Geheim ist es glaub ich nicht.

Gruß!

Anonym hat gesagt…

moin moin,

wie der Setup ausschaut ist eigentlich zweitrangig, denn man sieht auf den Bildern ja nicht, was hinter steckt. Also bitte dann auch alle Programme, Skripte, etc posten...vielleicht kann ich ja auch was brauchen....:D

Martin

Thommy hat gesagt…

Oh ja, ich könnte mir vorstellen, dass die MATLAB Software, die Marcel hat euch auch gefallen würde in Aachen-- sehr umfassend, auch "ziemlich" komplexe binaurale Stimuli sehr einfach zu erstellen und alles ohne Brainware32... naja, ist vermutlich eher ne Frage was man gewöhnt ist und beherrscht. Kannst ja mal zu Besuch kommen, und mal mit der Software rumspielen.
Übrigens: ich kann deine "grauen Haare" (hehe) was das C++ Programmieren angeht nun besser verstehen, ich bin gerade dabei mit VC++ eine Application zur Kontrolle des (computerisierten) PatchClamp Verstärkers zu schreiben--- DAS geht nämlich definitiv nicht mit MATLAB allein, auch wenn wir meine DLL oder EXE (was weiss ich...) dann aus MATLAB aufrufen.