Sonntag, 21. Februar 2010

(Tag 417) Zeitreise

Es ist leider nicht so genau festzustellen, bei wem nun Inkompetenz, Ignoranz, etc. größer ist in diesem Fall. Aber die Bahnstrecke (die ich nun wegen des Wintereises immer nehme) zwischen Venlo und Wuppertal wurde von der Deutschen Bahn AG an ein Unternehmen namens Eurobahn verkauft. Leider gelang es der Eurobahn in den nunmehr fast 2 1/2 Monaten nicht, genug Fahrzeuge zur Verfügung zu haben, um einen geregelten Verkehr nach Fahrplan auf dieser Strecke zu gewährleisten. Also muss der Bahnreisende (das bin ich) in Mönchengladbach einen zusätzlichen Umstieg erleiden, weil der Abschnitt zwischen M'gladbach und Venlo von der DB übernommen wird. Das ist verrückt genug -- die DB verkauft die Strecke an die Eurobahn, und die Eurobahn mietet die Dienste der DB auf dieser Strecke. Ein Hoch auf den Kapitalismus. Hier geht es aber um etwas anderes. Wie gesagt, die Eurobahn hat auf der von ihr betriebenden Strecke nicht genug Waggons und Loks zur Verfügung. Daher mietet sie anscheinend alte Ausschußware, was die DB halt noch so auf den Abstellgleisen hat. Heute bin ich mit einem Zug gefahren, der aus uuuuuuuuuuuuuuralten Waggons bestand. Auf denen noch das Kürzel der Deutschen Reichsbahn (DDR) angebracht war!! Glaubt ihr mir nicht? Hier ein Foto:
Ich war übrigens nicht der einzige, der das fotografiert hat. Eine ganze Menge Bahnenthusiasten schwirrten herum, bewunderten die Details der ollen Waggons, fachsimpelten über diese geradezu antiken Fahrzeuge. Es war eine Zeitreise, ich fühlte mich jedenfalls, was Geräusch, Geruch und Gerumpel anging, an gaaaaaaanz früher erinnert. Das mag man schön finden. Allerdings sind diese Waggons, mit den 6er Abteilen und den einzelnen, schmalen Einstiegstüren, nicht wirklich für die Anforderungen des Nahverkehrs geeignet. Das reinste Gedrängel und Geschiebe.
Bin froh, dass ich in Venlo in einen modernen, normalen Zug der NS umsteigen konnte.

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