Montag, 31. August 2009

(Tag 243) Crackdown

Boah. Nach all den grässlichen Nachrichten hat sich die Rotterdamer Polizei heute ausgesprochen präsent und entschlossen gezeigt. Es wurde massiv aufgetreten, es wurde gar keinen Raum mehr für Zweifel gelassen -- wir sind stark und wir sorgen für Ordnung in dieser Stadt, dass war die klare Message.
Und ja, es wurde ein sehr ernstes Problem angegriffen. Ein Problem, dass die gesamte Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzt...
... was wird es sein? Gewalt? Hooliganismus? Waffenbesitz? Drogendeals?
Nein.
Als ich heute um kurz vor neun auf dem Weg zur Arbeit war und auf dem Fahrradweg radelte, hielt ich wie immer (man bedenke eines meiner ersten prägenden Erlebnisse mit der Justiz hier in den Niederlanden!) brav an einer roten Fahrradampel. Ebenfalls wie immer rauschten drei oder vier Radler direkt über Rot an mir vorbei. Da fiel mir der Polizist auf, der neben der Ampel an die Hausecke gedrückt war und drei oder viermal (na, sollte das die Anzahl der Radler sein???) auf sein Funkgerät drückte und sehr konspirativ wirkte. Als ich dann vielleicht fünfzig Meter weiter den Weg runter über die Kreuzung blickte sah ich sie. Eine Menge Verkehrspolizisten und -innen, bestimmt 8 oder so, stürzten sich auf die Rotsünder, winkten sie auf den Bürgersteig und begannen sogleich mit Belehrungen. Das war eine richtige Razzia, ein Crackdown on red-light running!
Ziemlich befriedigt mit meiner Rotlicht-Phobie wartete ich bis die Ampel grün wurde und fuhr lächelnd an der sich bunt mischenden Menge aus Polente und Berufspendlern vorbei, die bereits wortreich im Clinch lag... geht doch...

Aber was für eine blödsinnige Aktion, oder? Da waren bestimmt insg. 9 Polizisten im Einsatz! Wegen Radfahrern, die über Rot fahren?!?
Es ist ein komisches Land, ich sage es euch, ein komisches Land.

Sonntag, 30. August 2009

(Tag 242) Kinderdijk / Blijdorp / Lucky Luke

Also, nach dem letzten Post, den ich dann mangels Zeit und Motivation (ich gelobe Besserung!) auch noch so allein stehen gelassen habe, kann man ja meinen ich wohne in South Central LA oder Caracas oder so. Aber so schlimm ist es nicht. Man kann ohne Schußweste vor die Tür und Ausflüge machen!
Natürlich haben AK und ich an dem letzten Wochenende auch ne Menge interessanter Sachen gemacht und angesehen. Hier berichte ich mal von zweien davon (inklusive Bildern)...

Kinderdijk
Am letzten (eigentlich vorletzten, es geht um den 22.8.) Samstag haben wir eine Fahrradtour gemacht. Wir haben es gewagt unsere Kurzstrecken-Drahtesel auf eine lange "fietstocht" zu treiben. Das war nett. Wir sind in einem ordentlichen Bogen in Richtung Südosten gefahren, bis wir bei Krimpen aan de Lek (google map link) wieder auf die Maas oder den Rhein oder was auch immer das nun für ein großes Fließgewässer ist, getroffen sind. Dort sind wir mit einer kleinen Autofähre für 65 cent pro Person mit Rad (!) auf die andere Flußseite übergesetzt und haben dann mit freudigem Erstaunen festgestellt, dass wir uns nun in der Gemeinde "Nieuw-Lekkerland" befanden. Lecker! Jedenfalls ist es von da aus nur noch ein Katzensprung nach "Kinderdijk", einem Stückerl Land auf dem es irgendwie einen Haufen Windmühlen aus dem 18 Jhd. gibt, welche dort der Entwässerung von Polderland dienten. Hier mal ein Bild.Es ist sehr pittoresk und ziemliche Postkartenidylle, was dementsprechend gefühlte 5000 japanische Touristen anlockte, welche dort gleich busladungsweise ausgeschüttet wurden. Scheint zu der Reise "altes Europa in 3 Tagen -- Paris, Kinderdijk, Neu-Schwanstein" zu gehören oder so. Krasses Gewusel jedenfalls.
Naja, wir haben uns dank Fahrrad ein paar hundert Meter entfernt zum idyllischen Picknick niedergelassen und alles war gut.
Auch die Rückfahrt durch extrem gefährliches Sumpfland (siehe Bild 2) haben wir überlebt, aber am Abend, nach dann doch ~40km auf den klapprigen Drahteseln, haben wir durchaus unsere "hinteren, unteren Rücken" sehr schmerzhaft gespürt.


Blijdorp
Rotterdam hat einen Zoo. Da sind wir dann vergangenen Sonntag, bei strahlendem Wetter, hingegangen. Jaaaaa, ich kann mir denken was ihr nun alle denkt... KINDER! SCHREIENDE KINDER! Und so war es auch, teilweise haben sich die Löwen und Brüllaffen vor Angst versteckt, weil die kleinen Homo sapien sapiens so ein Tohuwabohu erzeugt haben.
Erstmal muss man überhaupt den üppigen Eintrittspreis von 18€ pro Person verdauen, da hab ich dann auch einen kleinen Schrei ausgestoßen. Aber egal, es lohnt sich. Ist nämlich ein ganz cooler Zoo, in dem es eine Menge zu sehen gibt und der ausserdem ziemlich Labyrinth-artig angelegt ist, so dass man nett-verpeilt herumirrt. Ein großer Orientierungs-Spaß...
Bei unserem Besuch waren zwei Dinge witzig -- zum einen haben wir in den ersten 15min oder so gar keine Tiere gesehen! Alle hatten sich versteckt. Als wären die Gehege leer gewesen! Später konnten wir uns doch überzeugen: es gibt Tiere in diesem Zoo! Und die zweite Merkwürdigkeit war, sobald es dann irgendwas zu sehen gab, und AK und ich eine Minute irgendwo standen, tauchten aus dem Nichts stets ein oder zwei Grüppchen Menschen auf und stellten sich unangenehm nah an uns heran und lugten mir über die Schulter oder knufften uns nervig in die Seite. Auch schön, einige der anderen Gäste warfen einen meterlangen Schatten mit ihren obszön riesigen (phallischen?) Tele-Objektiven. Das sind sie, die Tierfilmer! Was die wohl für Komplexe kompensieren, wenn sie mit unterarmlangen Objektiven armlange Würgeschlangen ablichten... jaja, nur ein unschuldiges Foto, ich weiß...
Naja, es gab trotz dieser kleinen Schrulligkeiten eine Menge cooler Viecher zu sehen. In der Sonne schlafende Eisbären, in der Sonne schlafenden Polarfüchse, in der Sonne schlafende Wölfe, verhaltensgestörte Löwen, seltene Meerschweine und unsichtbare Wüstenrennmäuse. Alles in allem, bis auf das Löwengehege aus der Vorkriegszeit (WW1!) hatten alle Tiere auch ansehnliche und schöne Gehege. Der Zoo Blijdorp ist also definitiv einen Besuch wert.
Meine Favoriten an dem Tag: die Erdmännchen, die man aus enorm kleinen Abstand bewundern konnte (Bild 3)......und die Giraffe mit dem Mülleimer auf dem Kopf (Bild 4)...:-)

Lucky Luke
Eine Schlussbemerkung von heute noch: wie macht das Lucky Luke eigentlich immer, wenn er in den Sonnenuntergang reitet? Ich bin vorhin über eine Stunden lang, ab der niederländischen Grenze, in Richtung Westen in die untergehende Sonne gefahren. Nach einiger Zeit stand sie so tief, dass meine Sonnenblende sie nicht mehr abhalten konnte. Nun seh ich immer noch bunte Flecken vor den Augen. Ich sollte mir vielleicht einen staubigen Hut zulegen, den ich mir tief ins Gesicht ziehen kann, eine Fluppe in den Mundwinkel, Zügel locker in der Hand...

Sonntag, 23. August 2009

(Tag 235) Strand, Pech, Vollidioten

Eigentlich wollten wir heute zum Strand von Hoek van Holland fahren. Es ist wunderschönes Wetter und warm genug, um ein wenig in den Fluten zu schwimmen.
Aber das geht nicht. Denn die Polizei der Region bittet die Menschen heute nicht an den Strand zu kommen, ganz viele Parkplätze und der Großteil des Strands sind abgesperrt. Warum dies?
Gestern abend fand dort ein eintrittsfreies Strandfest (Veronica Sunset Grooves) statt, dass anscheinend völlig aus dem Ruder gelaufen ist. Zunächst kamen offenbar um Größenordnungen mehr Leute angereist, als erwartet wurden. Die Autobahn wurde gesperrt und es fuhren keine Züge mehr, um der Massen herr zu werden. Dennoch war ein Ort (Massluis) fast die ganze Nacht wegen enormen Verkehrschaos von der Außenwelt abgeschnitten.
Und in diesem Gewusel kam es dann auch noch zu einer Schlägerei, bei der irgendwelche Idioten ihre Feuerwaffen eingesetzt haben. Mitten in der Menschenmenge! Ergebnis: ein Toter und acht Verletzte! Aber, als wär das nicht schon alles, es wurde noch krasser. Als die Polizei eingreifen und die Vorfälle untersuchen wollte, bildeten sich offenbar größere Gruppen von Hooligans, welche die Polizisten angriffen, so daß Warnschüsse abgegeben werden mussten.
Videos, auf denen man zwar nichts sieht aber die unheimlich-chaotische Stimmung eingefangen wurde, verlinkt dieser Artikel des NRC Handelsblad online hier.
Nun fahren wir nicht an den Strand. Selbst wenn wir dahin kommen würden, wäre es schon ein wenig merkwürdig da friedlich zu sonnen, wo ein paar Stunden zuvor noch jemand erschossen wurde.
Was ist das mit der Gewalt und diesen Hooligans hier in der Gegend? Letztens, beim Zomer Carnival (einer Tanzveranstaltung in Rotterdam) hat es schon eine Messerstecherei gegeben, bei der jemand gestorben ist und, so weit ich mich erinnere, auch die zur Hilfe eilenden Polizisten attackiert wurden. Und dann hab ich dumpf in Erinnerung, dass im Frühjahr irgendwann ein Fest an der Erasmusbrücke auch so eskaliert ist, dass die Polizei in arge Bedrängnis kam...
So hab ich mir, ehrlich gesagt, die Niederlande nicht vorgestellt. Andererseits scheint es tatsächlich (ganz vorurteilsfrei) einen bestimmten Typus höchst gewaltbereiter und völlig lobotomierter Jugendlicher zu geben, die auf solche Feste gehen um a) vielleicht ein wenig Spaß zu haben aber b) hauptsächlich an gewaltigen und gefährlichen Schlägereien teilzunehmen. Bitte, wer bringt scharfe Schußwaffen mit auf eine Tanzveranstaltung am Strand? Wie bekloppt muss man sein?
Klar, nun ist man schnell bei der Hand mit Schlußfolgerungen wie "ich werde auf keinen Fall mehr auf irgendwelche öffentlichen Veranstaltungen gehen" oder "die sollten überall Waffenkontrollscanner aufstellen, überall" oder "wo kann ich mir eine kugelsichere Weste bestellen".... aber vielleicht sollte man erstmal den Ball flach halten.
Trotzdem bin ich mal gespannt, was das für eine Diskussion auslöst. Der dritte Fall nun innerhalb von 8 Monaten, wo ein (eigentlich fröhliches) Fest von so hirnlosen Vollidioten "gewaltsam beendet" wurde. Schade ist das. Und kann definitiv nicht so weitergehen.

Donnerstag, 20. August 2009

(Tag 232) Lehre!

Puuuh... es ist immer noch warm. Heute und gestern war hier für mich rotterdamer Temperaturrekord, sengende Hitze bei 31°C. Nun weht zwar draussen ein ordentlicher Wind, aber die angedrohten Unwetter blieben aus. Typische Wetteramt-Panikmache also, hier ist es der KNMI (het Koninklijk Nederlands Meteorologisch Instituut). Naja, jedenfalls leider kein schönes Gewitter zum Abkühlen hier.
Ausserdem hab ich ein Schlafdefizit aufgebaut, quasi innerer Jetlag. Ich habe nämlich am Dienstag endlich mal wieder ein Experiment gemacht und war erst um 3:15 nachts wieder daheim. Und irgendwie, irgendwie ... jaja, das Alter macht sich bemerkbar. Ich steck solche "Nachtschichten" irgendwie nicht mehr so gut weg. Fühl mich jedenfalls merkwürdig. War den ganzen Tag todmüde, nun ist es zehn Uhr abends -- und ich bin plötzlich wieder wach.
Das gibt mir die Gelegenheit zu erzählen, dass ich heute nach mittlerweile fast 8 Monaten zum ersten Mal ein wenig Lehre gemacht habe heute. Weil, eigentlich mache ich ja keine Lehre, weil ich verständlicher Artikulation nicht mächtig bin... also zumindest nicht in der Landessprache. Heute war aber ein Workshop für internationale angehende Master-Studenten/-innen in unserem Institut. Und da durfte ich dann mal, weil ja Englisch erlaubt, was über unsre Arbeit erzählen und ein paar Sätze über Zeitkodierung im auditorischen Stammhirn verlieren und so. Man wird es kaum glauben, aber ich vermisse das schon. Mir hat Lehre als Teil meines Jobs an einer Hochschuleinrichtung eigentlich immer sehr viel Spaß gemacht, besonders zuletzt wo ich relativ eigenverantwortlich eigene Kurse und Seminare machen konnte. Klar, es ist viel Arbeit, all das Ausarbeiten und Erklären und dann benehmen sich die Studenten wie Fünftklässler und ach und seuftz und klag. Aber wie gesagt, ich freu mich drauf - hoffentlich - eines Tages wieder in Deutschland an einer Universität zu arbeiten und regelmässig an der Lehre teilnehmen zu dürfen. Im Moment werde ich mich jedoch in mein "Schicksal" fügen meine volle Arbeitskraft in meine Forschung stecken zu können... (hat man auch mehr Zeit sich der Kaffeemaschine zu widmen).

Montag, 17. August 2009

(Tag 229) Deutsche Botschaft

Jaja, gerade wenn zwischen zwei Ländern wie den Niederlanden und Deutschland eine so zerrüttete Beziehung voller Mißverständnisse und Verbitterung vorherrscht, dann ist es wichtig dass man aufeinander zugeht. Brücken schlagen dabei Menschen, die der jeweils anderen Nation zu verstehen helfen. Sie sehen lassen, welch Zeitgeist geatmet wird und welche philosophischen Denkschulen gerade vorherrschen. Ungefähr so jedenfalls.
Wir in Deutschland hatten Rudi Carrell, Linda de Mol und Big Brother. Die Flodders und Frau Antje, sowie eine nahezu unendliche Anzahl an niederländischen Bundesligatrainern... man ist also gut gebildet in Deutschland. Wie der typische Niederländer so tickt scheint uns also nicht fremd.
Jedoch -- wie sieht es auf dieser Seite der Grenze aus, anhand welcher Fernsehfiguren (die ich stillschweigend als die massenwirksameren "Botschafter" annehme) kann der tvschauende Niederländer sich am "deutschen Geist" bilden?? Klar, es kann da nur eine Famile geben: die Ludolfs.

Argh.

Genau, richtig. Hier läuft, zur besten Sendezeit (wochentags um Mitternacht... hehehe) seit neustem die Serie "die Ludolfs", die bei uns daheim eine gewisse Berühmtheit und Fremdschäm-Popularität hat. Ja, das sind die dicken, ungewaschenen Jungesellen vom Schrottplatz! Gesendet wird das ganze im deutschen Originalton mit niederländischem Untertitel, damit man auch in den vollen Genuß der hodenklemmigen Piepstimmen und der ureigenen verschrobenen Grammatik kommt. Hier ist die niederländische Webseite vom Sender (Discovery Channel NL) zur Serie: "Nieuwe wijsheden vanaf de schroothoop"... ich lach mich weg...

Freitag, 7. August 2009

(Tag 219) Pullern

Also, ein Witz den ich ganz ulkig finde (eigentlich geht das auf einen Cartoon zurück) geht ungefähr so:
Vier Leute sitzen am WG-Tisch zusammen. Sagt einer: "Hey, pinkelt ihr auch schon mal in die Dusche?"
Die drei anderen antworten: "Nein." - "Nie." - "Igitt, nein."
Sagt der erste wieder: "Ach, ich auch nicht."

Hätte er aber besser mal!

Denn, was hab ich gestern morgen im Radio gehört?? In der Dusche Pipi-machen (Nl.: "plassen") spart Wasser!! Diesem Artikel hier zufolge (aus der Umsonstzeitung "De Pers"), der sich auf eine brasilianische Werbekampagne bezieht, ist das zumindest so. Aaaaaalso, ich weiß ja nicht wie brasilianische Duschen aussehen, aber meine Dusche ist ohne "Duschtasse" direkt in den Fußboden meines Mini-Bades integriert. Würde ich da hin pinkeln... also, delikates Thema, aber jeder kann sich denken was passiert... Kann ich auch gleich einfach so mitten im Raum auf den Boden pullern oder so :-)
Immerhin -- ein Thema, dass mir schon lange am Herzen liegt (siehe Witz), endlich mal im Lichte der Öffentlichkeit! Dem Sommerloch sei Dank!!!

Mittwoch, 5. August 2009

(Tag 217) Sonnenbrand; Müll im Meer

Ahhh, das war mal wieder ein erholsamer Urlaub. Bin quasi gerade zurück von ein paar Tagen Zelten am Meer in Zandvoort bzw. in Bloemendaal. Wie immer haben ich und meine Kumpels aus Schulzeiten viel gegrillt, Bier getrunken, Fussball gespielt, jede Menge merkwürdiger Konversation geführt und einen Sonnenbrand bekommen. Herrlich. Wundersamerweise, ganz im Gegensatz zu sonstigen Jahren, hat es nur einmal kurz geregnet. Ansonsten war es schön sonnig und warm, man konnte vorzüglich im Meer schwimmen gehen, was ich dann auch mehrmals getan hab (und spart euch die Robbenwitze). Bei spaßiger Brandung wäscht es sich so am besten den Sand von kurz zuvor stattfindenden Beach-Soccer Duellen ab. So dreckig, wie manche meiner Camping-Collegas glauben (ne, HB!?) ist es nämlich gar nicht in der Nordsee. Was für Robben gut ist, kann für Menschen schliesslich nicht schlecht sein.
Dabei fällt mir eine Geschichte ein, auf die ich beim Zappen gestern abend gestoßen bin. Nämlich, dass eine Expedition aufgebrochen ist, um eine "PLASTIKMÜLLINSEL DER FLÄCHE VON TEXAS" zu erforschen (das war auf CNN international). Woah, offensichtlich von Meereströmungen getragen sammelt sich eine Meeeeeenge Müll im nördlichen Pazifik, wo er so vor sich hin treibt und hässlich ist und die Umwelt stört. Das Phänomen ist, wie man hier nachlesen kann (Wikipedia, aber mit vielen sinnvollen Links), wirklich gigantisch. Aber es ist, und das ist mal wieder eine typische CNN Übertreibung, keine Insel im Sinne von "hey, lass uns mal da anlanden und drauf herumlaufen", denn anscheinend ist die Dichte an Partikeln nur (Zitat) "3.34 pieces with a mean mass of 5.1 miligrams per square meter"... nicht gerade das, was man eine Insel nennen kann. Trotzdem ist die Gesamtmasse vielleicht über 100 Mio Tonnen!! Heiliger Ozean, das ist eine Menge Müll! Und hier bei uns haben die Müllverbrennungsanlagen Schwierigkeiten an Brennstoff zu kommen. Warum?? Weil das alles im Pazifik rumdümpelt! Wir sollten da hinfahren und es einsammeln, mit riesigen orangefarbenen Schiffen auf denen hinten zwei Seeleute stehen und hin und wieder genervt abspringen um ein besonders dickes Stück (wertvollen!) Plastikmülls einzusammeln.
Was hat das alles mit den Niederlanden zu tun? Nichts. Ich hänge heute daheim herum, mache Waschmaschinen und ruhe mich aus, ehe ich wieder arbeiten gehe morgen. Da hat man auch mal Zeit um, im wahrsten Sinne des Wortes, über Müll nachzudenken.