Donnerstag, 2. Juli 2009

(Tag 183) Ausflug und merkwürdige Bräuche

Ich sollte eigentlich längst schlafen. Aber die Tropenhitze ist unerträglich, und das um Mitternacht. Da droht ja das Bier schneller aus der Dose zu verdunsten, als man es trinken kann.

Was ich mal erzählen könnte: am Sonntag haben AK und ich einen schönen Ausflug gemacht. Wir sind nach Brielle gefahren. Das ist ein altes Städtchen südlich von Rotterdam, das dank eindrucksvoller Bastionen (aus dem 18. Jhdt) sehr interessant auf Google Maps aussieht (da). Auch so ist es schön -- kleine Gässchen, alte Häuser, eine seeeeeeeeehr große Kirche (eine der größten in den Niederlanden, angeblich) und Kanäle in denen die einheimischen Jugendlichen Baden. Nett. Ausser ein wenig schauen, Schafe betrachten (ja, ich!) sich die Füße ablaufen kann man aber nicht viel machen an einem Sonntag -- wenn die kleinen Geschäfte (anscheinend viel Kunst und so) aufgehabt hätten, hätte man sicher noch mehr sehen können. Aber gelohnt hat es sich.
Der Weg dahin war auch nett: man fährt auf der A15 durch die Hafenanlagen von Rotterdam: riesige Öltanks, Schiffe, Kräne und so. Interessanter Kontrast zur mittelalterlichen Beschaulichkeit von Brielle.
Hier ein paar Impressionen:
Nun noch eine kleine Geschichte zu merkwürdigen Bräuchen. Diesen hier musste ich mir von meinem Kollegen erklären lassen -- der nach eigener Aussage aber nur "alte Bräuche" mag, mithin also als Traditionalist zu titulieren ist:
Warum hängen an einigen Häusern an den Fahnenmasten nun nicht nur Fahnen, sondern auch Rucksäcke? (abgesehen davon, dass es erstaunlich ist, wie viel niederländische Häuser Fahnenmasten über den Türen und so haben). Weil das aussagen soll: hier im Haus hat ein Kind das "Gymnasium" (siehe da zum Schulsystem... total kompliziert) abgeschlossen! Klar, im Sommer machen die alle ihren Abschluss, wie bei uns auch. Ich find das ja ungewollt goldig -- wir hängen unseren Schulranzen auf. Quasi rituelle Hinrichtung. Hat was archaisches, so ein bisserl wie Blut an den Türrahmen klatschen oder eine Tasse Schnaps ins Feuer gießen. Ich seh das also eher mit anthropologischem Interesse. Aber mein Kollege findet es doof - er sieht darin "Angeberei", quasi Bildungschauvinismus den Nachbarn gegenüber... muss ja jeder selber entscheiden.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Das Schaf kommt auf Deiner Seite noch besser zur Geltung als einfach so auf dem Bildschirm - das sieht sooo lustig aus wie es da die Nase in die Kamera streckt... ;-)

Aaaaber, wer ist eigentlich AK? Sonst bist Du doch immer überall mit Deiner "Freundin" unterwegs... ;-)

Lieber Gruß, AK